Samstag, 5. Februar 2011

Unendliche Weiten #1

Dunkelheit...
Stille...
Kälte, so kalt, so still...
Diese Dunkelheit...wie ich sie hasse, genauso wie diese Stille und diese Kälte. Jedes mal hasse ich sie, jedes mal wenn ich sie erlebe, jedes mal wünsche die Strahlen einer Sonne würden mich Wärmen, gleißend helle Explosionen mögen meine Welt erhellen und Autokanonen und Raketenwerfer mögen mit ihren bellenden und keifenden Abschussgeräuschen meine Ohren füllen. Doch jedes Mal das selbe. Dunkelheit, Stille und Kälte. Das ist nicht das Leben eines Unsterblichen, das ist das Leben des Prometheus, immer wieder die gleiche Qual, jedes Mal aufs neue.
Endlich öffnete sich die Metallhülle der Klonkapsel und Licht durchflutete meine Flüssigkeitswelt, endlich begann mein Kreislauf auf vollen Touren zu laufen und dafür zu sorgen das mir warm wurde, endlich klangen Geräusche von draussen zu mir durch. Endlich begann ich wieder meine Welt wahrzunehmen.
Plötzlich, wie immer unerwartet, klinkten sich die Neuroverbindungen aus meinem Körper aus und das Fluid das mich umgab wurde aus meinem Tank gepumpt. Ich wartete, wartete das ich nach unten befördert wurde, aber nichts geschah. Langsam begann ich Luft zu atmen, ich hustete, ich hatte noch immer Fluidreste in der Lunge.
Wieso öffnet sich nicht die Bodenluke? Was machen diesen Idioten da draußen an den Terminals? Wollen die mich hier ausstellen?
Der Boden unter meinen Füßen begann endlich sich zu bewegen und kurz darauf rutschte ich eine Rutsche runter, welche mich in einen gekachelten Raum brachte. Weissgekachelt, so kühl, genauso kühl wie der Wissenschaftler, welcher mich empfing und mir eine Decke um die Schultern legte. Ich wusste was mich erwartete, der übliche Prozess des Wiederaufwachens, zu oft hatte ich ihn schon erlebt. Neurologische Tests, physiologische Tests und noch mehr Kram, Papierkram. Wie ich es hasste.
Was hatte mich eigentlich wieder mal hier her geschlagen? Eigentlich war das gar nicht zu erwarten gewesen. Wieso war ich also draufgegangen?

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